Atemübung: Rauslassen
MehrWegGottesdienst
Alles muss raus! Wirklich alles? Was steckt in mir, das mich belastet? Was ist in mir drin, das sich Bahn brechen will, das endlich ausbrechen will, sich entfalten, in die Welt kommen?
Du bist eingeladen, für einen Moment in dich hineinzuspüren. Wenn du magst, steh dazu auf, damit du deinen Körper besser spüren kannst.
(kurze Pause)
Spüre einen Moment, wie fest du auf dem Boden stehst oder auf der Bank sitzt. Dein Körper hat einen Halt in dieser Welt.
Du bist da. Du gehörst dazu. Du bist ein Teil von allem.
Atme tief ein.
Atme aus.
Was in dir war, vermischt sich mit dem Außen. Was außen war, wird Teil von dir.
Alles muss raus. Wirklich alles?
Welche wunderschönen Erinnerungen trägst du in dir, die du nicht mehr missen willst?
Kindheitserinnerungen. Momente des größten Glücks, vielleicht die Geburt eines Kindes, ein Moment mit deinem Partner, deiner Partnerin. Ein Erfolg, auf den du stolz bist. Ein Sonnenuntergang am See. Bewahre dir diese Momente. Lass die Erinnerung nicht verblassen daran, im Gegenteil.
Spüre weiter in dich. Was trägt dich, was gibt dir Zuversicht? Vielleicht die Liebe eines anderen. Dein Glauben. Ein Urvertrauen darauf, dass du geborgen bist. Was es auch ist: Bewahre dir diese Dinge.
Noch einmal tief durchatmen.
Jetzt wird es schwerer.
Denn jetzt kommt alles das, was dich belastet.
Die Misserfolge.
Die Sorgen.
Die Enttäuschungen.
Die Trauer.
Nimm deinen Luftballon zur Hand.
Jetzt atme tief ein und spüre, wie alles, was dich belastet, mit dieser Luft mitgerissen wird in deine Lungen.
Puste das alles in den Luftballon.
Ja, das strengt an.
Das ist nicht leicht.
Aber es geht.
Vielleicht brauchst du einen zweiten, einen dritten Anlauf.
Manches in dir wird sich sträuben, es sitzt tief, es sitzt fest.
Puste es heraus aus dir. In den Ballon.
Halt den Ballon nach oben. Verknote ihn nicht.
Sieh in dir an.
Was dich belastet und betrübt, es ist darin gesammelt.
Und nun ...
Lass einfach los.