Engelsmeditation
MehrWegGottesdienst
Ich bin der weiße Engel.
Weiß wie die Unschuld, die Reinheit Gottes.
Und doch ein wenig fleckig.
Als hätte die Erde auf mich abgefärbt.
Gebeugt bin ich, klein, fast schwach.
Kein großer Erzengel, der strahlend an den Toren des Paradieses steht, nein:
ich stehe an den Toren der Welt.
Ich verkündige euch, gebeugt und fleckig,
das Heil der Welt.
Ich verbeuge mich vor dem, der da in der Krippe liegt.
Gebe ihm die Ehre. Und euch.
Ich beuge mich herunter vom Himmel, zu euch, dahin,
wo unser aller Herr
in einer Krippe liegt.
Noch viel fleckiger als ich.
Noch viel irdischer als ich.
Gebeugt bin ich, klein, fast schwach.
Gebeugt von all der Last, den Tränen, den Sorgen,
all dem, was ich sah und sehe auf dieser Welt.
Gebeugt aber auch in Anbetung vor dem,
der sich noch kleiner gemacht hat.
Gebeugt in Anbetung vor dem, der zu euch kam.
Der euch aufrichten will.
Der euch Liebe schenkte und Hoffnung.
Der euch beflügeln will. Aufrichten. Stärken. Gründen.
Er will euch beflügeln. Das heißt:
Er gibt euch Kraft.
Rückenwind.
Neuen Mut.
Phantasie.
Der Prophet Jesaja hat es schon geschrieben:
Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Lasst euch beflügeln. Lasst euch aufmuntern.
Spürt eure eigenen Flügel.
Heute.
Jetzt.
Werdet ein Engel.
Wie ich.